Blog

Komm’ zu Dir!

Part 1: Vollkommenheit 

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich starte heute mit einer Reihe von Beiträgen, die Dich hoffentlich dazu inspirieren, zu Dir zu kommen. Was heißt das? Es ist das eigentliche Ziel menschlicher Entwicklung. Wir kommen vollkommen auf die Welt, voller Lebensenergie, offen, neugierig, zugewandt, freundlich. Ganz mit uns. Später dann im Laufe unseres Lebens fraktionieren wir uns immer mehr, wir werden gezwungen, ausschließlich in bestimmten Anteilen unserer Persönlichkeit zu leben, sei es der strebsame Schüler, das brave Kind, der gute Sportler etc. Warum ist das so? Wir werden selten in unserer Gesamtheit gesehen und dafür geliebt – um unser selbst willen. Um Liebe, Aufmerksamkeit und Wertschätzung zu erhalten, erfüllen wir bestimmte Erwartungen, zeigen also nur die dafür nötigen Anteile von uns selbst. Trauer, Wut, Enttäuschung zeigen wir in der Regel nicht, es bringt uns nicht weiter, denken wir, es wird als Schwäche ausgelegt. Also verdrängen wir unsere Gefühle und leben vor allem die Anteile, die uns „weiterkommen“ lassen im Leben mit der Folge, dass wir uns immer weiter von uns entfernen. Wir werden krank, so äußern sich Gefühle und Bedürfnisse, die nicht gesehen werden. Wie kommen wir da raus? Wir gehen den Weg zurück von der Desintegration hin zur Integration. Wir fangen an, unseren Schmerz zu sehen, zu fühlen, anzuerkennen. Schritt für Schritt legen wir unsere Überlebensstrategien ab, die uns vom Schmerz ablenken. Die uns zwar überleben, nicht aber wirklich LEBEN ließen. Wirklich zu leben, heißt vor allem, sowohl mit seinem Schatten als auch mit dem Licht leben zu können und zu wollen. Wirklich alles anzuerkennen, was uns ausmacht und zu dem macht, was wir sind. Wer sich für diesen Weg entscheidet, braucht Einsicht und viel Mitgefühl und Geduld mit sich selbst. Unser ganzes Leben wurden wir konditioniert, Wissen und Information zu schlucken, nicht, wirklich selbständig zu denken. Wir wurden überfrachtet mit Erwartungen, oft schon als wir Kinder waren. Wir wurden gedrillt, im Außen zu leben, weg von unseren Gefühlen, Bedürfnissen, Prägungen und Einstellungen. Dieses Denken umzukehren, ist ein langwieriger und oft schmerzhafter Prozess. Wirklich bei-sich-sein zu können ist eine Kunst, die uns niemand beigebracht hat in unserer Sozialisation. Aber wir können tatsächlich den Prozess umkehren, dies zu jeder Zeit in unserem Leben. Wir müssen uns nur entscheiden. Und sorgfältig schauen, wer oder was uns in diesem Prozess zurück zu uns unterstützt und was nicht. Völlig ohne jede Unterstützung zu sich zu kommen, ist schwierig und langwierig. Einer der Vorteile in unserer Zeit ist ein großes Angebot mannigfaltiger Methoden, Konzepte, Ansätze zur „Selbstverwirklichung“ und Heilung. Um sich nicht zu verirren, sollte man Coaches, Heiler, Therapeuten danach beurteilen, wie bzw. ob sie das, was sie sagen, auch tatsächlich selbst leben. Schau Dir an, ob Dein Coach wirklich hinter dem steht, was er sagt. Dein Gefühl wird Dir mitteilen, ob dem so ist. Generell ist der Ansatz, mit anderen Menschen zu arbeiten, vorteilhaft, da unser Bewusstsein unter anderem aus Co-Bewusstsein entsteht, das heißt durch Austausch und Dialog. Die Methode Coaching macht sich diesen Umstand zunutze durch sehr fokussierte und konzentrierte Kommunikation zwischen zwei Menschen, bei denen der Coach als eine Art Resonanzgeber dient, der den Klienten anregt, eigenständig seine Ziele zu erreichen. Ich nenne Coaching auch „beim Denken begleiten“.

In diesem Sinne, viel Spaß beim denken und bei der Begegnung mit Dir selbst!:)

Beste Grüße

Christian

Komm` zu Dir!

Part 2: Leben jenseits von Stress und Druck


Liebe Leserin, lieber Leser,

als Coach bin ich immer wieder mit dem Thema Stress bei Klienten konfrontiert. Dabei fällt auf: Stress entsteht vor allem dann, wenn man sich im Außen verzettelt und nicht bei sich ist. Wenn man ein Leben vor allem im Außen führt ohne solide Verbindung zum eigenen Ich, zur eigenen Persönlichkeit, zu den eigenen Bedürfnissen, Werten und Gefühlen. Vielen Menschen geht es so, aber warum eigentlich? Wir haben es so gelernt. Als Kinder standen wir oft unter hohem Anpassungs- oder Leistungsdruck, wir haben gelernt, uns selbst zurückzunehmen und für andere da zu sein. Das stelle ich immer wieder fest, wenn KlientInnen anfangen, über eigene Wünsche oder Bedürfnisse zu reden. Sie sind es schlichtweg nicht gewohnt, empfinden ihre eigene Gemütslage gar als etwas peinlich oder „egoistisch“. Da kann ich nur sagen, einen gesunden Egoismus zu entwickeln ist angesichts der mannigfaltigen Anforderungen in einer immer komplexer werdenden Welt geradezu unabdingbar, wenn man sich für sein eigenes Leben ein gewisses Maß an Freude, Wohlbefinden und Glück erhofft. Was empfiehlt sich nun im praktischen Umgang mit Stress bzw. zu seiner Reduktion? Grundsätzlich einmal eine Bestandsaufnahme der aktuellen Lebenssituation. Was sind die häufigsten Stresssituationen, wie geht man mit ihnen um und ist dies angemessen? Wie ist das eigene Stresslevel, weiß man eigentlich, wie gestresst man bereits ist? Burn Outs passieren vor allem deswegen, weil Betroffene sich sehr weit vom eigenen Empfinden, vom Sich-selbst-spüren entfernt haben. Sie machen einfach so lange weiter bis zum Zusammenbruch. Bei einem Burn Out kann es ultimativ sogar zum Tod kommen, wenn der eigene Körper einfach nicht mehr kann. Eine rechtzeitige Intervention ist hier entscheidend. Zu einer guten Eigenwahrnehmung tritt immer wieder ein gutes Sich-selbst-kennen. Kannst Du leicht Ja oder vor allem Nein sagen? Wenn nicht, könnte das ein Hinweis darauf seien, dass Du Deine eigenen Werte, Positionen, Standpunkte, Interessen vielleicht noch nicht so gut kennst. Stress entsteht oft aus Unsicherheit heraus, wie man z.B. als Arbeitnehmer oder Partner in einer Beziehung reagieren möchte. Je mehr Du Dich Deiner Werte und Interessen bewusst wirst, also echtes Selbst-Bewusstsein entwickelst, desto besser kannst Du in grenzwertigen Situationen sicher und adäquat reagieren. Eben weil Du wirklich und sicher  weisst, welche Dinge für Dich verhandelbar sind und welche nicht.  Wenn es um die persönlichen Werte geht, empfiehlt sich generell ein Blick auf die ggw. Kernwerte und deren Erfüllungsgrad. Gibt es Werte, die noch gar nicht verwirklicht sind? Gibt es Werte, die im Konflikt zueinanderstehen und so Stress erzeugen? Wichtig ist stets auch, welche negativen Glaubenssätze bzw. Überzeugungen das gegenwärtige Verhalten bestimmen. Diese Glaubensmuster entwickeln wir in unserer Kindheit. Wenn man ein Kind z.B. wiederholt auf harsche Weise kritisiert und nie für etwas lobt, kann das Kind daraus die Überzeugung ableiten, nicht zu genügen. Der Satz “ich genüge nicht“ bestimmt fortan zumeist unbewusst das ganze weitere Leben. Es kann z.B. dazu kommen, dass der erwachsene Mensch aufgrund dieser Überzeugung in einen Dauer-Aktionismus verfällt, sich ganz viele Aufgaben aufbürdet, um sich selbst zu beweisen, doch zu genügen. Das Resultat: Dauer-Stress. Im Coaching können wir negative Glaubensmuster identifizieren und sie transformieren bzw. ihre Wirkung auf unser Handeln verringern. Auf einer sehr subtilen Ebene ist auch die Arbeit mit Persönlichkeitsanteilen möglich, die „Stress machen“, einfach weil sie bisher nicht angeschaut worden sind wie z.B. verdrängte Wut oder Frustration. Eine besondere Art der Aufstellungsarbeit bietet hierzu die Gelegenheit: die Anliegenmethode nach Franz Ruppert. Abschließend ist wichtig festzustellen, dass chronischer, belastender Stress keinesfalls „normal“ ist oder zu einer gesunden Lebensführung gehören sollte. Nur weil viele Menschen es nicht schaffen, sich aus ihrem Hamsterrad zu befreien, muss dies noch lange nicht für Dich gelten. In diesem Sinne wünsche ich Dir von Herzen MEERaum für Dich selbst! 

Beste Grüße

Christian

Komm` zu Dir!

Part 3: Was ist wirkliche Freiheit?

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

über kaum einen Begriff und dessen Bedeutung gibt es so viele Interpretationen. Ein Zeichen dafür, dass uns Menschen Freiheit sehr wichtig ist. Nun ist es so, das äußere Freiheit oder eben auch Abhängigkeit unsere innere Freiheit oder Abhängigkeit reflektiert. Innere Unfreiheit entsteht durch immer noch währende Abhängigkeit von unseren Eltern. Nun wirst Du wahrscheinlich sagen, das kann doch gar nicht sein, als erwachsener Mensch ist man doch losgelöst von seinen Eltern, die haben doch keinen Einfluss mehr auf das Erwachsenenleben. Weit gefehlt! Unsere Eltern sind die wichtigsten Bezugspersonen für uns als Kinder gewesen. Wir kommen als hochabhängige – und verwundbare – Wesen auf die Welt. Unsere Eltern SIND zunächst einmal für uns diese Welt. Wir sind hochgradig abhängig von ihrem Schutz, ihrer Fürsorge, ihrer Liebe, ihrer Aufmerksamkeit. Wenn nun unsere Eltern uns all dies schenken konnten, können wir uns tatsächlich und wie von selbst von ihnen lösen. Unsere Grundbedürfnisse wurden befriedigt. Es gibt nichts mehr einzufordern oder zu erlangen. Bei NICHT-Erfüllung unserer elementarsten Bedürfnisse kann es allerdings dazu kommen, dass es in uns Anteile gibt, die sich die Erfüllung der Grundbedürfnisse immer noch wünschen. Wenn ein Kind zum Beispiel spürt, dass es nicht willkommen ist, von der Mutter nicht gewollt ist, ist das in dem Moment unerträglich. Weil dies die Existenz, das Leben des Kindes unmittelbar bedroht. Die Folge ist ein Trauma, der Eindruck des Nicht-Willkommen-Seins wird abgespalten und eine alternative, erträgliche Realität wird kreiert, die es dem Kind erlaubt, zu überleben. Der traumatisierte Anteil jedoch lebt weiter, begleitet das Kind auch als Erwachsener und will gesehen werden. Und er verschafft sich eine Bühne im Äußeren. Zum Beispiel, indem der betroffene Mensch nirgendwo ankommt, weder in Wohnorten noch im Job. Das „Nicht-Willkommen“ inszeniert die äußere Realität, da es sonst nicht gesehen werden kann: unsere Psyche ist evolutionär eher auf das Erfassen der äußeren Realität ausgerichtet. Nun wird das „Nicht-Willkommen“ solange projiziert, bis es gesehen und erlöst wird. Wenn das passiert, öffnet sich ein weiter Raum und man realisiert: DAS ist Freiheit! In der Zukunft gibt es kein „Nicht-Willkommen“ mehr. Weil der Mensch nun BEI SICH ist, eine Heimat IN SICH gefunden hat.  Dies ist EIN Beispiel für die Loslösung von unseren Eltern, es gibt deren viele andere. Weit verbreitet ist auch, dass Anteile in uns sich immer noch Liebe von den Eltern erhoffen im Fall, dass sie uns nie geliebt oder gewollt haben. Kinder lieben ihre Eltern nun mal bedingungslos, völlig egal, ob diese sie auch geliebt haben oder nicht. So hoffen auch Erwachsene – in der Regel unbewusst – dass es irgendwann doch noch zur großen „Versöhnung“ kommen möge. Sie verstehen einfach – noch – nicht, dass das in der Regel nie passieren wird. Was hier hilft, ist wieder die LOSLÖSUNG, das Erkennen unsere symbiotischen Fixierungen auf die Eltern, die uns häufig eigene erfüllte Beziehungen völlig unmöglich machen. So etwas erfahren zu dürfen, wenn sich derartige Fixierungen lösen, das ist größtes Glück. Und größte Freiheit. Was unser Verhältnis zur Macht und zu Autoritäten betrifft, reflektiert dies unsere Beziehung zum Vater. Ich habe mir als Kind immer einen starken, fürsorgenden, verantwortungsbewussten Vater gewünscht, ein Teil von mir wünschte sich das bis vor kurzem immer noch. Als ich dies erkannt habe und mich somit wirklich von meinem Vater lösen konnte, passierte was ganz Außergewöhnliches: Ich habe sofort meine äußeren Abhängigkeiten erkannt und diese beendet. Da ich an meinen Vater keine – bis dato unbewussten –  Erwartungen mehr stelle, stelle ich nun an Menschen GENERELL keine Erwartungen mehr, schon gar nicht an die „Autoritäten“ wie z.B. unsere Politiker. ICH bin nun meine eigene, höchste Instanz. Wem soll ich mehr vertrauen, als mir selbst? ICH bin ganz bei MIR. Das ist ein Maß an echter Freiheit, was einfach nur glücklich macht. Auf dem Weg dahin war meine Begegnung mit Franz Ruppert und der identitätsorientierten Psychotraumatherapie (IOPT) ganz entscheidend. Franz Ruppert`s Anliegenmethode zur tiefen Erkenntnis – und damit Auflösung – unserer Verstrickungen biete ich interessierten Klienten gerne an.  In diesem Sinne wünsche ich Dir auf Deinem Weg zu mehr Freiheit ganz viel Glück!

Beste Grüße,

Christian